Die Familie Champetier ist eine Bauernfamilie, sie stammt aus Grospierres und ist seit 1867 in Peyroche angesiedelt. In den 60er Jahren wurde die Landwirtschaft von Ackerbau und Viehzucht geprägt. Weinberge, Weizen, Obstbäume (Kirschen, Pfirsiche), aber auch Kühe, Pferde, Ziegen, sowie ein Hof mit Schweinen, Kaninchen und Hühnern prägten das Bild. Roger Champetier (1912- 1982), war seit 1945 Präsident der Winzergenossenschaft von Ruoms.
In den 60er Jahren verlassen viele Bauern die Region um ihren Lebensunterhalt in den Städten zu verdienen. Jean Ferrat triumphierte mit seinem Chanson „ La Montagne“ (siehe video). Die Champetiers aber blieben trotz aller Widrigkeiten. Roger und Lucien Champetier entschieden sich, zu kämpfen um ihre Landwirtschaft aufrecht zu erhalten. Roger gründete den Zusammenschluss der Weinbauern Vignerons Ardéchois, welcher sich als großer Erfolg für die landwirtschaftliche Entwicklung herausstellte. Um die erzeugten Produkte direkt zu verkaufen gründete Roger einen Campingplatz, welcher dem Fortbestand der Bauern von Peyroche dienen sollte. Er war somit ein Pionier der heute wieder angestrebten „ nachhaltigen Entwicklung “ . In den 5OJahren entwickelte sich der Tourismus, zuerst in Vallon Pont d’Arc und dann in Ruoms. 1952 beschlossen einige Camper des städtischen Campingplatzes von Ruoms das Ufer zu überqueren um nunmehr in Peyroche, auf dem Weideland entlang der Ardèche, ihre Zelte aufzuschlagen. Lucien vertrieb die Kühe, mähte das Heu …..und so entstand im Handumdrehen ein noch „wilder“ Campingplatz auf welchem die Camper ihr Obst und Gemüse direkt auf dem Bauernhof und ihren Wein in der Weinkellerei kaufen konnten….Zu dieser Zeit duschte man sich noch mittels einer Gießkanne die in einem Baum befestigt wurde. Während Roger den Zusammenschluss der Weinbauern immer mehr vorantrieb, wurde Lucien nicht müde den Platz immer mehr auszubauen und den Campern mit unermüdlicher Freundlichkeit entgegenzukommen. Er sprach keine einzige Fremdsprache und verstand es trotzdem aufs Beste in den 70Jahren deutsche, belgische und holländische Camper willkommen zu heißen. Urlauber, die Peyroche in den 60er Jahren kennenlernten sprechen von ihm als „das verlorene Paradies“, einer üppigen Natur mit ungezähmten, wilden Flüssen.
Von 1965 bis 1976 kämpften Roger und Lucien mit den Behörden um die Erlaubnis für ihren Campingplatz. 1972 wurden die primitiven Sanitäranlagen, durch ein nagelneues zwei Sterne Waschhaus ersetzt. Die ersten Stromkästen wurden 1983 aufgestellt, der Wohnwagen, der zur Begrüßung der Gäste diente wurde 1984 durch die Rezeption ersetzt. Die ersten Bungalowzelte wurden 1987 aufgestellt, 1989 gesellte sich der Snack hinzu und 1996 zogen die ersten Mobilheime ein. Trotz aller Erneuerungen blieben die Camper treu, nach den Großeltern, kamen die Eltern und Enkelkinder. Und alle erzählen Sie noch heute von den wildromantischen Nächten am Lagerfeuer .
Wir haben alle einen guten Grund nach Peyroche zurückzukommen, die gute Luft, die Sommerwärme, die Flüsse und das Zirpen der Zikaden, die Steine am Flussufer und der uns bewachende Hausberg „Sampzon“ . Ein Geschmack von Glück liegt in der Luft“…(Jean Ferrat). Von 1984 bis 2010 verwaltete Bruno Champetier den Campingplatz. Heute empfängt Sie Guillaume ( 3.Generation der Champetiers ), um mit ihnen unser wertvollstes Kapital, das gute Leben am Rande der Ardéche , zu teilen .